10 Jahre TTCW - Chronik zum Jubiläumsfest vom 4. Dezember 1987

Was hat ein Pfarrer mit unserem Tischtennisverein zu tun? Im Jahre 1977 wurden in Weinfelden Zwillinge getauft: Ping und Pong. Schon früh waren sie von einer Sportart begeistert. Wie kam es zu dieser Taufe?

Eine etwas kuriose Geschichte erzählt davon. Wer von uns weiss, dass ausgerechnet ein Getränk schuld an der Entstehung unseres Vereins war? Wenn man unsere Senioren nach dem Training im Restaurant antrifft, wird man vorschnell auf die Art des Getränks schliessen. Nein, erstaunlicherweise nicht Bier, sondern Tafelgetränk der Firma Thurella in Bischofszell.

Fredi Mäder nämlich gewann bei dieser Firma einen Wettbewerb und durfte als Preis einen Nachmittag lang über unser ehemaliges Abfahrtsas Bernhard Russi verfügen. Es wurde beschlossen, ein Tischtennisturnier zu veranstalten, an dem Bernhard Russi teilnehmen sollte. Diesem Turnier war ein voller Erfolg beschieden. Kurzerhand entschlossen sich Fredi Gisin, Max Ruchti und Fredi Mäder eine Umfrage durchzuführen, ob Interesse an einem Tischtennis Club Weinfelden bestehen würde. Diese Umfrage stiess auf ein grosses Echo.

Nach etlicher Vorarbeit der Initianten wurde am 1. Dezember 1977 die Gründungsversammlung abgehalten. An diesem Anlass wurde denn auch Bernhard Russi (leider in Abwesenheit) zum Ehrenpräsidenten des TTCW gewählt.

Aus den Statuten einige interessante Details:

1. Die Versammlung kann Mitglieder ausschliessen, welche die Anstandsregeln verletzen und den Spielbetrieb stören. Es gilt dies auch für jene, die ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen.

2. Wird der Verein aufgelöst, fällt das Vereinsvermögen je zur Hälfte dem Kantonalverband und dem Paraplegiker Zentrum in Basel zu.

Vorstandsmitglieder

Nun, wer waren denn die initiativen Leute, die den ersten Vorstand bildeten?

Bereits an der JV 79 wurden Sigi Richter zum Kassier, Urs Wehrle zum Aktuar, Markus von Wyl zum Pressechef gewählt.

Schuld an diesen doch recht häufigen Wechseln innerhalb der 10 Jahre dürfte wohl der grosse Verschleiss bei den stundenlangen Sitzungen sein.

Zum sportlichen Aspekt

Bereits am 4. Januar 1978 fand das erste Training unter der Leitung von Max Ruchti statt. Es wurde an zwei Abenden in der Sekundarschulturnhalle trainiert.

In der Saison 78/79 wurden 4 Mannschaften eingesetzt, wobei die erste auch gleich in die 3. Liga aufstieg.

In der Einladung zum ersten Training wies übrigens Präsident Gisin darauf hin, man solle sich doch an der Abstimmungüber das neue Turnhallenprojekt BBZ beteiligen, denn dann käme der TTCW zu einer besseren Halle und man könne nach dem Training erst noch baden gehen. Dieser Gedanke wurde bis vor kurzem missverstanden, da einige jüngere Clubmitglieder nicht das Bad, sondern regelmässig das Restaurant benützten, wohlgemerkt nicht nach dem Training.

In der Saison 82/83 sorgte dann unser Damenteam für Furore, das in die 2. Liga aufstieg.

In der Saison 84/85 stieg dann bereits die zweite Mannschaft in die 3. Liga auf.

In der Saison 86/87 folgte dann der bisher grösste sportliche Erfolg: Weinfelden 1 steigt in die 2. Liga auf. Da ein 3. Liga Team abstieg, gleichzeitig eine 4. Liga Mannschaft aufstieg, stellt man nun in dieser Saison die besten Mannschaft der Vereinsgeschichte. Leider wurde in diesem Jahr die Damenmannschaft aufgelöst, da mit Evelyne Weiss die beste Spielerin wegzog.

Wenn es aber gilt, Lorbeeren zu verteilen, dann gehören sie zweifelsfrei unserem Nachwuchs. Immer wieder sorgen unsere jungen Spieler für Schlagzeilen und erzielten Glanzresultate und dies nicht nur in der Meisterschaft. An kantonalen und schweizerischen Schülermeisterschaften standen unsere Schüler immer wieder an vorderster Stelle, so z.B. 1986, als Daniela Oberholzer Schweizerische Schülermeisterin wurde. Aber auch an Turnieren, Ranglistenspielen und Einzelmeisterschaften glänzte unsere Jugend durch Erfolge, wir älteren durch Abwesenheit.

Den sportlichen Höhepunkt aber setzten in der Saison 86/87 Markus Venzin und Hansruedi Christen im Schweizer-Cup. Nacheinander wurden eine 1.Liga-, eine Nati C- und erst noch eine Nati B-Mannschaft eliminiert. Erst eine Nati A-Mannschaft schaffte das Aus für unser Duo. Markus Venzin erzielte denn auch in der gleichen Saison an den Kantonalen Einzelmeisterschaften den 1. Rang in der Kategorie A/B.

Dass diese Höhenflüge zustande kamen, verdanken wir bestimmt unserem unermüdlichen Förderer der Jugend Huber Sauter, dem dafür unser ganz herzlichster Dank gebührt. Über all diese 10 Jahre ermüdete sein Einsatz nie.

Aber auch die idealen heutigen Trainingsbedingungen tragen zu den Erfolgen bei. Es war nicht immer so:

Am 1. November 1980 war es denn soweit: Leichten Herzens nahm man von der Skundarschul-Turnhalle Abschied, um in das BBZ umzuziehen, wo man ideale Trainingsbedingungen vorfand. Einen Wagen mit Transparenten ziehend, lief man durch die Strassen Weinfeldens zum BBZ. Auch wurde ein Wettbewerb organisiert, der von Hansruedi Christen gewonnen wurde, der ja heute zu den besten Spielern gehört.

Auf einem anderen Gebiet jedoch konnten auch wir Senioren Anerkennung ernten, nämlich in der Durchführung verschiedenster Anlässe wie OTTv-Meisterschaften, Finalspielen der oberen Ligen und Schülermeisterschaften. Auch die Werbeaktion im Schaufenster der Drogerie stricker fand ein positives Echo.

Vereinsanlässe

Ein guter Verein pflegt aber auch die Geselligkeit.

Was wäre der TTCW ohne die Maiwanderungen? Viele unvergessliche Touren bleiben den Teilnehmern in bester, manchmal auch unklarer Erinnerungen. Immer wieder verstanden es Rosmarie Forrer und Imre Nemeth gut organisierte Ausflüge zu organisieren. Dafür gebührt ihnen unser herzlichster Dank.

Aber auch die Grillnachmittage am Istighofer Weiher, Tanz- und Fondueschiff, Ski-Weekend, Schützenhausgrillabend, Kegeln, Chlausüberraschungen, Bundesligaspiel in Reutlingen, Minigolf und Racletteabende dienten der Geselligkeit und dem Zusammenhalt. Wiederum verdienten sich die älteren Mitglieder dabei Lorbeeren, vorab unser Präsidentenehepaar Margrin und Kalman Arpasi.

All diese Anlässe zu organisieren, nebst den sonstigen Pflichten als Präsident, macht bestimmt nicht immer gleichviel Spass.

Zu erwähnen sei auch die Budapestreise einiger unentwegter Oldies, die unvergessliche Tage und Lehrreiches in der Nacht bescherte. Nur Kenner wissen, welcher Schnappsidee diese Reise entsprungen ist. Beweisakten sind bei Kalman unter Verschluss.

Im ersten Jahr brachte uns der Lottoabend einen Gewinn von Fr. 600.--, worüber der Hauptinitiator Rolf Wellinger heute wohl nur noch ein müdes Lächeln übrig hat, steigerten sich doch die Einnahmen bis heute gewaltig.

Zum Schluss bleibt mir noch die angenehme Pflicht, all jenen zu danken, die sich in irgendeiner Form für unseren Verein eingesetzt haben.

Es gilt jetzt in die Zukunft zu schauen und hoffen, dass wir bei allen unseren Zielen nie die Orientierung verlieren.

Ich wünsche unserem Club weiterhin viel Erfolg und noch viele schöne Stunden des Zusammenseins.

Thomas Gerster